Das Praktikum – die verschiedenen Berufe kennen lernen
Sicher haben auch Sie schon einmal das Ein oder Andere Praktikum absolviert. In der heutigen Zeit gehören Praktika zum festen Plan einer weiterführenden Schule. Sie dienen der Berufsfindung und den ersten vorsichtigen Schritten ins Berufsleben.
(Praktika sind in nahezu allen Berufszweigen und Branchen sehr verbreitet. Einzig die IT ist hier erstaunlicherweise etwas hinterher. Wenn Sie also später einem IT-Job nachgehen wollen, könnte sich die Suche nach einem Praktikum etwas schwierger gestalten. Das soll aber nicht Thema dieses Artikels sein.)
Hier lernen die Schüler den Berufsalltag kennen und sehen, was es heißt, einen achtstündigen Arbeitstag hinter sich zu bringen. Und das mit voller Konzentration. Praktika sind unerlässlich um heraus zu finden, welcher Beruf einem liegt und woran man Spaß hat. Immerhin arbeitet man im Idealfall ca. 50 Jahre in diesem Beruf. Da ist es unerlässlich, dass Sie Freude an Ihrer Arbeit haben und diese auch noch nach mehreren Jahrzehnten gerne ausüben. Deshalb sollte jeder Schüler diese Chance wahrnehmen und so viele Praktika vollziehen, wie es nur irgendwie möglich ist.
Überlegen Sie sich bereits vor den Bewerbungen um einen Praktikumsplatz, welche Berufe für Sie interessant sein könnten. Sind Sie künstlerisch begabt und kreativ? Wie wäre es denn da mit dem Beruf des Malers und Lackierers? Sie lieben Gestaltung? Dann schnuppern Sie doch einmal in den Beruf des Architekten hinein. Sie möchten Menschen oder Tieren helfen? Schauen Sie sich einmal einen Pflegeberuf an. Erzieher, Alten-, Kranken-, oder Tierpfleger sind interessante und sehr ausfüllende Berufe.
Hier gleicht kein Tag dem Anderen und es gibt immer wieder neue Herausforderungen und Situationen, denen Sie sich stellen müssen. Mögen Sie lieber einen strukturierten Tagesablauf mit festen Arbeitszeiten? Vielleicht wäre ein kaufmännischer Beruf da etwas für Sie. Hier sind bereits bestehende PC-Kenntnisse von großem Vorteil.
Sie sind gerne handwerklich tätig und mögen praktische Arbeiten? Hier ist die Auswahl wohl am größten. Mechaniker, Schreiner, Maurer, Sanitärinstallateur, Elektriker und viele mehr. Das Handwerk ist wohl die Branche, mit dem größten Arbeitermangel. Hier stehen die Chancen sehr gut, eine Stelle zu bekommen. Praktikanten werden hier immer gerne eingestellt, schließlich können Sie den Angestellten zur Hand gehen und dabei sogar noch etwas Lernen. Gerade die Berufe im Handwerk sind so breit gefächert, dass nahezu für jeden etwas dabei ist. Sogar Frauen sind immer häufiger in Handwerksberufen zu finden. Sie können sich das als Frau vielleicht nicht vorstellen, aber eventuell ist eine handwerkliche Tätigkeit genau das Richtige für Sie. Das können Sie aber nur dann heraus finden, indem Sie ein Praktikum in den verschiedenen Berufen absolvieren. Nehmen Sie sich, ruhig auch als Erwachsener, die Zeit, in die unterschiedlichen Tätigkeiten der einzelnen Berufe rein zu schnuppern und sich ein Bild der Arbeit zu machen.
In den meisten Fällen sind Praktika unbezahlt, es gibt aber auch solche, für denen Sie einen kleinen Obolus erhalten. Allerdings sollte das keinen Einfluss auf Ihre Entscheidung haben. Viel wichtiger ist die Erfahrung die Sie machen und das Fachwissen, welches Sie sich dort aneignen. Danach wissen Sie dann, ob dieser Beruf etwas für Sie ist oder ob Sie lieber weiter suchen sollten. Treffen Sie diese Entscheidung nicht leichtfertig, immerhin nimmt Sie Einfluss auf Ihr gesamtes Leben.
Doch wie bekommt man eigentlich ein solches Praktikum? Das ist um Einiges einfacher, als eine feste Arbeitsstelle zu bekommen. Fast jeder Betrieb nimmt gern das ganze Jahr über Praktikanten auf. Schicken Sie Ihre Bewerbung um einen Praktikumsplatz einfach auf gut Glück an die Unternehmen, für dessen Tätigkeit Sie sich interessieren.
Auch hier ist ein Anschreiben von Nöten. Ein Lebenslauf sollte auch hier beigelegt werden, um dem Arbeitgeber einen Überblick auf Ihre bisherige berufliche Laufbahn zu verschaffen. Auch ein Passfoto darf nicht fehlen. Meist erhalten Sie schnell eine Antwort, ob ein Praktikum möglich ist.
In den meisten Fällen werden Sie dann zu einem kurzen Gespräch eingeladen, in dem weitere Einzelheiten besprochen werden. Achten Sie unbedingt darauf, dass ein Praktikumsvertrag gemacht wird. Hier wird die Dauer des Praktikums sowie die tägliche Arbeitszeit und die eventuelle Vergütung festgehalten.
Auch der Versicherungsschutz ist ein wichtiger Punkt, der nicht außer Acht gelassen werden sollte. Wenn Sie vom Arbeitsamt oder Jobcenter Leistungen beziehen, müssen Sie Ihren Sachbearbeiter zwingend über das Praktikum informieren. Dies erfolgt am besten schriftlich unter Vorlage des Vertrages. Dann können Sie auch schon direkt starten. Sollten Sie direkt zu Anfang feststellen, dass der Beruf oder der Betrieb nicht zu Ihnen passen, können Sie das Praktikum natürlich jederzeit abbrechen. Anders herum kann der Arbeitgeber das allerdings auch zu jeder Zeit tun, und das ohne Angabe von Gründen.
Doch daran sollten Sie erst einmal nicht denken. Bringen Sie sich sofort in den Arbeitsalltag ein, engagieren Sie sich und bieten Sie Ihre Hilfe an. Seien Sie sich auch nicht zu schade für etwaige kleinere Arbeiten, wie beispielsweise Kaffee kochen und kopieren. Gehen Sie den Mitarbeitern zur Hand und seien Sie in der Lage, Arbeit zu sehen und selbstständig kleinere Arbeiten zu übernehmen.
Ein Praktikum geht meist über die Dauer von zwei bis sechs Wochen. Genug Zeit also, um den jeweiligen Beruf in all seinen Facetten kennen zu lernen. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg und einen guten Start ins Berufsleben.